Werkstück-Spanntechnik für alle Fälle
Mit dem modular konzipierten Systembaukasten für die Werkstück-Spanntechnik und die Automatisierung bietet Gressel effiziente Spanntechniklösungen für zahlreiche Anwendungen.
Der Schweizer Spezialist Gressel steht mit seinen 99 Jahren für die kontinuierliche Entwicklung vom Hersteller von Schraubstöcken und Handspannwerkzeugen hin zum Problemlösungspartner für spanntechnische Aufgaben in der manuellen und automatisierten Teilefertigung. In diesem Zeitraum sorgte das Unternehmen nach eigenen Angaben immer wieder mit innovativen Entwicklungen wie dem Zentrischspanner C2, dem mechanischen Nullpunktspannsystem Gredoc oder der Schraubstock-Automation R-C2 zum robotergestützten Teilehandling für Furore im Zerspanungsmarkt. Mehr denn je steht am Anfang einer spanntechnischen Herausforderung die interdisziplinäre Lösungsfindung unter Berücksichtigung aller relevanten Prozessschritte. Oder andersherum: Das Kompetenzteam der Gressel AG ist in der Lage, auf Basis seines modularen Systembaukastens integrierte Standard- und Sonderlösungen kostengünstig zu realisieren.
Während in der flexiblen Werkstattfertigung nach wie vor die manuellen Schraubstöcke von Gressel eine wichtige Rolle spielen, geht der Trend in der industriellen Teilefertigung immer weiter in Richtung Automatisierung. Dieser Entwicklung folgend, hat Gressel die Werk-stück-Spanntechnik in die Bereiche Palettenautomation, Flexible Fertigungssysteme, Roboter-Direktbeladung und Werkstückautomation eingeteilt.
Über 350 mögliche Kombinationen
Bei der Palettenautomation werden die zu bearbeitenden Losgrößen durch die Anzahl der aktiven Paletten bestimmt. Der entscheidende Vorteil ist dabei die chaotische Fertigung. Zumal auf Paletten der Größen 320 mm × 320 mm, 400 mm × 400 mm und 500 mm × 500 mm mit Hilfe von Zentrischspannern C2.0, Einzelspannern S2 und Doppelspannern D2 sowohl kleine als auch große Bauteile manuell gespannt werden können. Mit diesen drei Produktgruppen an Werkstückspannern sind laut Gressel aus dem Standardbaukasten mehr als 350 Kombinationsmöglichkeiten für optimale Spannlösungen realisierbar.
Ähnlich wie bei der Palettenautomation verhält es sich bei flexiblen Fertigungssystemen. In der Regel stehen dabei jedoch mehr Paletten zur Verfügung, wodurch eine höhere Anzahl an zu spannenden und bearbeitenden Werkstücken im Umlauf ist. Hier kommen je nach Teilebeschaffenheit und Bearbeitungsintensität neben den Zentrischspannern C2.0 und dem Doppelspanner D2 bevorzugt die Mehrfachspannsysteme Multigrip und M1 sowie die Kleinteile-Einfachspanner Solinos und die Maschinenschraubstöcke Gripos zur Anwendung.
Roboter übernimmt das komplette Teilehandling
Wiederum ähnlich wie bei den vorgenannten Automatisierungsstufen verhält es sich auch bei der Roboter-Direktbeladung. Der Roboter mit entsprechendem wechselbaren Greifer ist für das komplette Teilehandling ab der Rohteilaufnahme über die Beschickung des Spannmittels bis zur Entnahme und Ablage des teilweise oder fertig bearbeiteten Werkstücks zuständig. Für die Roboterbeschickung eignen sich die Kleinteile-Einfachspanner Solinos, die Maschinenschraubstöcke Gripos, die Doppelspanner D2 und nicht zuletzt für die komplette 5- bis 6-Achsen-Bearbeitung der hydraulische Kraftspanner SC5X.
Stückzahlflexible Variantenfertigung
Eine weitere Rationalisierungsstufe stellt die integrierte Werkstückautomation in Gestalt des automatisch greifenden und spannenden Zentrischspanners R-C2 dar. Geht es um die chaotische Komplettbearbeitung in einer bis zwei Aufspannungen, bietet er die wirtschaftliche Lösung zwischen der Palettenautomation und der Roboter-Direktbeladung, betont Gressel.
Der Prozessablauf gestaltet sich wie folgt: Ein Roboter mit dem R-C2-Modul holt das Werkstück mit dem Zentrischspanner R-C2 aus dem Magazin und spannt es. Es folgt das Nachgreifen der Grip-Backen mit programmierter Spannkraft, wodurch sich das Vorprägen erübrigt. Der Zentrischspanner R-C2 mit dem Werkstück wird zur 5-Seiten-Bearbeitung auf dem Nullpunktspannsystem Schunk Vero-S der Maschine fixiert. Anschließend holt der Roboter den Zentrisch spanner R-C2 aus der Maschine und führt ihn beispielsweise dem Reinigungsprozess zu, nimmt auf der Umspannstation das Umspannen zur Bearbeitung der sechsten Seite vor und setzt den Zentrischspanner wieder auf dem Nullpunktspannsystem ab. Nach der Fertigstellung erfolgt die Ablage des Fertigteils im Magazin und ein weiteres Werkstück wird abgeholt. Die Werkstückautomation R-C2 eignet sich laut Angaben optimal zur stückzahlflexiblen Variantenfertigung von Teilen bis 225 mm Kantenlänge. Hinzu kommt, dass die Rüst- und Umrüstzeiten entfallen, das automatische Teilehandling die Nebenzeiten auf ein Minimum reduziert und dass durch den Tag-, Nacht- oder Mehrschichtbetrieb die produktiven Maschinenlaufzeiten erhöht werden.
Web-Wegweiser: gressel.ch