Energieketten für 24 Servoachsen
Bis 18 m lange Aluminiumprofile bearbeitet das neue Bearbeitungszentrum. Auratronic hat dafür 24 Servoachsen und hochdynamische Energieketten verbaut.
Zum Einsatz kommt das Bearbeitungszentrum samt Energieketten und 24 Servoachsen beim führenden Hersteller von Aluminiumbalkonen, der damit bis zu 18 m lange Aluprofile in Losgröße 1 und dennoch hoch automatisiert bearbeitet. Die Anlage wurde vom CNC-Spezialisten Auratronic aus Hameln entwickelt und gebaut.
Bei solchen Aufgabenstellungen arbeitet Auratronic regelmäßig mit Igus zusammen – wobei die Kooperation in diesem Fall etwas umfangreicher war, da es um insgesamt 24 Energiezuführungen ging. René Westphal, Inhaber von Auratronic: „Zunächst müssen die 16 Spannbalken über eine Länge von 12.500 Millimetern mit Energie und Signalen versorgt werden. Dann benötigt das Portal, das die Bearbeitungsprozesse wie Sägen, Bohren und Fräsen übernimmt, eine flexible Ener-gie- und Medienzuführung mit einem Verfahrweg von 18 Metern. Außerdem braucht der dreidimensional bewegliche Fräskopf im Portal eine Energiezuführung.“
Besondere Aufmerksamkeit galt dabei der größten Energiekette, die das komplette Portal versorgt. Hier empfahl Igus-Verkaufsberater Maik Lipsmeier eine Kette aus dem E4-Programm und berechnete die Zugkräfte im Verlauf der Projektarbeit. Westphal: „Das war uns wichtig. Die 18 Meter lange Kette, in der auch Hydraulik- und Pneumatikleitungen untergebracht sind, ist offen und muss absolut zuverlässig verfahren.“ Sie ist gut gefüllt, denn im Portal sind neben den Fräs-, Sägeund Bohreinheiten u. a. ein 16-fach-Tellerwechsler und ein Aggregat für die Unterflurbearbeitung integriert. Gesteuert werden die Bearbeitungsfunktionen über eine Siemens 804-DSL-Steuerung mit Profinet-System.
Pilotprojekt für Werkstücklängen von 99 m
Auch bei den 16 Energieketten für die Spannbalken war Detailarbeit gefragt. Sie stammen aus dem bewährten E2-Programm von Igus. Eine äußerst kompakte Bauweise war erwünscht, weil die gesamte Anlage und auch das Portal so schmal wie möglich sein sollten. Deshalb entschied sich Auratronic, in Abstimmung mit Igus, für den Einsatz einer selbst konstruierten Rinne für die Energiekette, die jeweils zwei Ketten mit Abstand aufnimmt. Im Portal geht es ebenfalls um kompakte Konstruktionen. Maik Lipsmeier: „Die x- und y-Achsen sind hier sehr kurz und die Biegeradien eng. Mit dem geschlossenen e-Rohr können wir aber alle Anforderungen erfüllen.“
Direkt auf die Inbetriebnahme der Anlage mit der Bezeichnung AT 520 SBZ folgte der Probebetrieb. Bei Auratronic gilt diese Anlage als Pilotprojekt. René Westphal: „Bisher konnten unsere Anlagen Profile mit bis zu 11 m präzise und vielseitig bearbeiten, jetzt sind es 18 m. Und mit diesem Konzept können wir theoretisch Werkstücklängen bis zu 99 m handhaben.“
Zu den Besonderheiten der Maschine gehören hohe Verfahrgeschwindigkeiten (bis 60 und 24 m/min für die Spannbalken im Vorschub), leistungsfähige Servoachsen und sicheres Arbeiten ohne Umzäunung: Sicherheits-Laserscanner überwachen die Umgebung der CNC-Anlage. Mit einem Softwarepaket simulieren die Konstrukteure die Vorgänge im Vorfeld.
Web-Wegweiser: igus.de