Durchgängige Digitalisierung
Haimer zeigt auf der AMB wie modernes Werkzeugmanagement funktioniert: von prozesssicheren Komponenten bis zur automatisierten Werkzeugvoreinstellung.
Die Zukunft des modernen Werkzeugmanagements sieht Haimer in durchgängiger Digitalisierung und Automatisierung. Dementsprechend hat das Unternehmen seine Geräte Industrie-4.0-tauglich konzipiert und damit Automatisierungszellen sowie ganze Tool-Room-Lösungen gestaltet.
Automatisiert schrumpfen
Beispielhaft zeigt Haimer auf der AMB 2022 eine weiterentwickelte Version seines Automation Cube, mit der sich zerspanende Werkzeuge automatisiert schrumpfen und voreinstellen lassen. Die Handlingsaufgaben übernimmt ein Cobot, der das Ein- und Ausschrumpfen sowie das Vermessen von Werkzeugen mit hoher Längenwiederholgenauigkeit unterstützt. Die Zelle ist nach Kundenwunsch skalierbar. Das heißt, es lassen sich verschiedene Elemente aus dem umfangreichen Schrumpf-, Voreinstell- und Auswuchttechnikprogramm von Haimer in den Automation Cube einbinden. Zur Verfügung stehen außerdem ein Scanner zum Auslesen eindeutiger Werkzeugkombinationen und ein in der Länge variables Förderband. Gesteuert wird der Automation Cube vom Haimer DAC (Data Analyzer and Controller). Dieses digitale Werkzeugmanagementsystem setzt Haimer auch in seinen Tool-Room-Lösungen ein. Es ermöglicht auf einfache Weise einen durchgängigen Austausch der Werkzeugdaten zwischen den einzelnen Tool-Room-Stationen und -Geräten sowie dem Unternehmensnetzwerk. Eine Schlüsselrolle übernimmt dabei die Kennzeichnung der Haimer-Werkzeugaufnahmen entweder durch integrierte RFID-Datenchips oder über QR- beziehungsweise Data-Matrix-Codes, die über einen Scanner von verschiedenen Systemen ausgelesen und ausgewertet werden können. So lässt sich das Gesamtwerkzeug eindeutig identifizieren. Der Anwender steuert den gesamten Ablauf nur durch Klicken und Bestätigen oder Werteübernahme. Da keine manuelle Eingabe erforderlich ist, gibt es auch keine Falscheingabe- und damit keine Kollisionsrisiken.
Stand-alone-Auslesestation
Erstmals auf einer Messe zu sehen ist die neue Stand-alone-Auslesestation HRFID von Haimer Microset. Sie ermöglicht das Auslesen und Anzeigen der auf einem RFID-Chip gespeicherten Werkzeugdaten, zum Beispiel die Längen- und Durchmessermaße sowie die verbleibende Reststandzeit des Komplettwerkzeugs, um frühzeitig zu wissen, welche Bauteile noch mit dem Werkzeug bearbeitet werden können. Die Microset-Datenstation eignet sich vor allem, um vorhandene Werkzeugmaschinen einfach und kostengünstig nachzurüsten. Eine Schnittstelle zur Maschinensteuerung ermöglicht dann die direkte Datenübernahme. Ebenfalls hilfreich sind die Stationen neben Maschinen, die bereits mit RFID-Leseeinheiten versehen sind, als einfache Auslesestation beispielsweise neben einem Werkzeugregal, um das digitale Einrichteblatt stets aufrufen zu können. RFID-Lesestationen können auch im Einstellraum für mehr Kapazität sorgen, sodass hochwertige Voreinstellgeräte nicht durch das einfache Auslesen von RFID-Datenträgern blockiert werden. Die auszulesenden Daten werden dabei übersichtlich auf einem Display angezeigt, sodass schnell klar wird, ob ein Werkzeug das Ende seiner Standzeit erreicht hat und getauscht werden muss.
Neben all den zukunftsweisenden Digital-Entwicklungen stellt Haimer in Stuttgart auch zahlreiche Neuheiten und Verbesserungen bei den Basiskomponenten vor, darunter extra schlanke Schrumpffutter und Mini Shrinks mit SK40- und SK50-Schnittstelle sowie Steilkegel-Aufnahmen mit Plananlage, die durch zusätzliche Abstützung an der Flanschstirnfläche eine höhere Stabilität bieten.
Neue Aufnahmen für Schleifscheiben
Ein weiteres Highlight im Produktportfolio ist laut Haimer das umfangreiche Sortiment an Schleifscheibenaufnahmen für die im Trend liegenden hochgenauen Multitaskmaschinen, in die neben Fräs- und Dreh- auch die Schleiftechnologie integriert wird. Diese gibt es in HSK-63-Ausführung als Monoblock sowie mehrteilig mit einer oder vier Spannschrauben. Ein entsprechendes Angebot steht auch in HSK-A100- und PSC-63-Ausführung zur Verfügung, natürlich stets mit effizienten Kühlmöglichkeiten, heißt es weiter. Ergänzend liefert Haimer Sonderschleifscheibenaufnahmen nach Kundenvorgaben für Spanndurchmesser von 56 bis 280 mm und bietet auch hier effiziente Varianten zur Kühlung der Scheiben mit an.
Web-Wegweiser: haimer.de